Qualifizierung

QUALIFIZIERUNG

Die Kunststoffbranche in OWL bietet aktuell Arbeitsplätze für mehr als 17.000 Menschen mit vielfältigen Berufsbildern und Aufstiegschancen.

Vor dem Hintergrund der technologischen und demographischen Entwicklung ist es ein wesentliches Anliegen des Vereins, das Image der branchenspezifischen Berufsbilder im Sinne der Nachwuchsgewinnung zu verbessern und die fortlaufende Qualifizierung der Mitarbeiter zu unterstützen. Der Schwerpunkt ist die Erleichterung des Zugangs der Branche zu den regionalen Bildungseinrichtungen und deren Angeboten. Zudem dient der Arbeitskreis Qualifizierung als Plattform für den Austausch zwischen Bildungsanbietern und Branchenteilnehmern, um Bildungsangebote bedarfsgerecht zu gestalten.

Der Arbeitskreis Qualifizierung wird geleitet vom Institut für Kunststoffwirtschat (ikuowl) in Lemgo.

BERUFSBILDER

Maschinen- und Anlagenführer:in

PROFIL DER BERUFLICHEN HANDLUNGSFÄHIGKEIT

  • Einrichten und Bedienen von Maschinen und Anlagen in der Produktion
  • Steuern und Überwachen des Materialflusses
  • Auswählen und Anwenden von Prüfverfahren und Prüfmittel
  • Auswählen und Bearbeiten von Werkstoffe nach technischen Unterlagen
  • Auswählen und Anwenden von manuellen und maschinellen Fertigungstechniken
  • Nutzen von Steuerungs- und Regelungseinrichtungen
  • Warten und Inspizieren von Maschinen und Anlagen und Beheben von Störungen
  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen
  • Berücksichtigen der Vorgaben des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit und der Wirtschaftlichkeit
  • Dokumentieren von Produktionsdaten
  • Abstimmen mit vor- und nachgelagerten Bereichen
  • Vorbereiten der Arbeitsabläufe

BERUFLICHE TÄTIGKEITSFELDER

  • Maschinen- und Anlagenführer:innen arbeiten in unterschiedlichen Produktionsbereichen der Wirtschaft, insbesondere in Unternehmen der Metall-, Kunststoff-, Nahrungsmittel-, Textil- und Druckindustrie und der papierverarbeitenden Industrie.

seit 1. August 2023 hat der/die Verfahrensmechaniker:in für Kunststoff und Kautschuktechnik die neue Berufsbezeichnung  Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin

Aus der Pressemitteilung 18/2023 | Bonn, 22.06.2023 des BIBB:

„Der Ausbildungsberuf Verfahrensmechaniker/-in für Kunststoff- und Kautschuktechnik ist der einzige branchentypische Produktionsberuf in der kunststoff- und kautschukverarbeitenden Industrie. Seine sieben Fachrichtungen repräsentieren die Vielfalt der Branche. Die Tätigkeiten der Fachkräfte reichen von der Produktion von klassischen Kunststoffform- und Bauteilen über den Zusammenbau von Kunststofffenstern bis hin zur Herstellung der insbesondere im Flugzeugbau wichtigen Faserverbundwerkstoffe. Dabei wird die Digitalisierung immer sichtbarer: Eine digital vernetzte Produktion und spezielle Herstellungsformen wie der 3D-Druck sind heute schon Alltag in vielen Firmen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachhaltigkeit, die sich in der energieintensiven Branche mit ihren zumeist schwer abbaubaren Produkten besonders eindringlich stellt. Beide Themen, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, sowie der Wunsch nach einer kürzeren Berufsbezeichnung gaben Anlass zur Neuordnung des Berufs.

Diese hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im Auftrag der Bundesregierung durchgeführt. Die modernisierte Ausbildungsordnung tritt mit der neuen Berufsbezeichnung „Kunststoff- und Kautschuktechnologe/-technologin“ zum 1. August 2023 in Kraft.

Das Thema Digitalisierung wird vor allem durch erstmals angebotene Zusatzqualifikationen abgedeckt. Dazu wurden die bereits in den Metallberufen eingesetzten Zusatzqualifikationen „additive Fertigungsverfahren“ und „Prozessintegration“ in die neue Ausbildungsordnung übernommen. Durch die Ergänzung der Berufsbildposition 1 („Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von polymeren Werkstoffen sowie von Zuschlag- und Hilfsstoffen“) um die Themen „nachwachsende Rohstoffe“ und „Recycling“ wird das Thema Nachhaltigkeit integriert.

Alle Zusatzqualifikationen werden mit einem empfohlenen zeitlichen Umfang von jeweils acht Wochen vermittelt und in der Abschlussprüfung durch ein fallbezogenes Fachgespräch geprüft. Diese optionalen und gesondert zertifizierten Ausbildungsinhalte sind ein attraktives Angebot für Auszubildende, ihre Qualifikationen um neue, besonders zukunftsträchtige Kompetenzen zu erweitern. Darüber hinaus verbessern sie die Startmöglichkeiten für die berufliche Weiterbildung der Fachkräfte.

In der BIBB-Reihe „Ausbildung Gestalten“ werden zurzeit gemeinsam mit Sachverständigen unter Federführung des BIBB Umsetzungshilfen für Ausbildungsverantwortliche erstellt.“

PROFIL DER BERUFLICHEN HANDLUNGSFÄHIGKEIT

  • Herstellen und Nachbearbeiten von Kunststoff- und Kautschuk-Halbzeugen aus verschiedenen Polymeren und mit Hilfe verschiedener Verfahren, wie Kalandrieren, Extrudieren, Schäumen, Beschichten
  • Planen von Produktionsabläufen
  • Abwickeln von Produktionsaufträgen
  • Einrichten und Optimieren von Produktionslinien
  • Aufbereiten von Polymeren, Zuschlag- und Hilfsstoffen
  • Anfahren und Bedienen von Maschinen, Anlagen und Peripheriegeräten zur Kunststoff- und Kautschukverarbeitung
  • Kontrollieren und Optimieren des Fertigungsprozesses entsprechend den Qualitätsstandards und Umweltvorschriften
  • Durchführen und Dokumentieren von Mess- und Prüftätigkeiten im Rahmen der Qualitätssicherung
  • Bedienen von Steuerungs-, Regelungs- und Messeinrichtungen sowie Prozessleitsystemen,
  • Durchführen von Inspektionen und Wartungen an Produktionsanlagen sowie Mitwirken an Instandsetzungen
  • Kunden- und prozessorientiertes Arbeiten selbstständig und im Team
  • Beachten von ökonomischen und ökologischen Aspekten,
  • Kommunizieren mit vor- und nachgelagerten sowie Service-Bereichen zur Optimierung des Fertigungsprozesses
  • Mitwirken beim Planen von Fertigungsprozessen und der Entwicklung kundenspezifischer Anwendungen
  • Nachhaltigkeit (nachwachsende Rohstoffe und Recycling)
  • Digitalisierung (Angebote durch Zusatzqualifikationen wie additive Fertigungsverfahren und Prozessintegration)

BERUFLICHE TÄTIGKEITSFELDER

  • Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen arbeiten in Betrieben der kunststoff- und kautschukverarbeitenden Industrie.

Werkzeugmechaniker:in

PROFIL DER BERUFLICHEN HANDLUNGSFÄHIGKEIT

  • Werkzeugmechaniker/innen planen und steuern Arbeitsabläufe, arbeiten im Team, kontrollieren, beurteilen und dokumentieren Arbeitsergebnisse und wenden Methoden der Qualitätssicherung an
  • fertigen mit Werkzeugen und Maschinen Einzelteile aus unterschiedlichen Werkstoffen
  • programmieren und bedienen Maschinen mit numerischer Steuerung stellen insbesondere Spritzguss-, Press- und Prägeformen sowie Stanz- und Umformwerkzeuge
  • erstellen Vorrichtungen und Betriebsmittel zur Unterstützung bzw. zum Aufbau von industriellen Fertigungseinrichtungen
  • fügen Bauteile und Baugruppen zu Werkzeugen, Instrumenten, Vorrichtungen oder Formen
  • stellen Formflächen mit Feinbearbeitungsverfahren her
  • führen Instandhaltungsmaßnahmen durch
  • prüfen und optimieren Funktionen und Abläufe hinsichtlich Quantität und Qualität
  • wenden technische Unterlagen an und nutzen Informations- und Kommunikationssysteme auch in englischer Sprache

BERUFLICHE TÄTIGKEITSFELDER

  • Werkzeugmechaniker/Werkzeugmechanikerinnen arbeiten vorwiegend in Industriebetrieben in den Einsatzgebieten Formentechnik, Instrumententechnik, Stanztechnik oder Vorrichtungstechnik. Sie sind insbesondere in der industriellen Serienfertigung von Produkten aus Kunststoffen und Metallen tätig, sowie in der Herstellung von Instrumenten für die operative Medizintechnik.

QUALIFIZIERUNGANGEBOTE IN OWL

ikuowl – Institut für Kunststoffwirtschaft OWL

Als nachfrageorientiertes Dienstleistungszentrum mit Beratungs- und Vernetzungsfunktion trägt das ikuowl  zur langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei der regionalen Kunststoffindustrie bei.

Mit dem ikuowl ist eine Institution entstanden, die ein durchlässiges und integriertes Ausbildungsangebot vom Verfahrensmechaniker über den Meister und den Techniker bis zum Ingenieur bereithält. Durch eine enge Kooperation nutzen Berufskollegs, Hochschule und die Wirtschaft am Standort Lemgo entstandene Synergien und bieten ein kunststoffspezifisches Netzwerk für die ganze Region.

Das ikuowl ist Partner und Bestandteil des Innovation Campus Lemgo.

www.iku-owl.de


Weitere Informationen zu Qualifizierungseinrichtungen:

Kunststofftechnik Paderborn
Fakultät für Maschinenbau  –  Kunststofftechnik Studium (KTP) – Kunststofftechnik Institut (Universität Paderborn) (uni-paderborn.de)

Kunststofftechnik Bielefeld
Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik | Hochschule Bielefeld (HSBI)