Pressemitteilung Mitgliederversammlung Kunststoffe in OWL e.V.

Fachkräftemangel in der Kunststoffindustrie

Die Mitgliederversammlung des Vereins Kunststoffe in OWL e.V. diskutiert die Wichtigkeit des Studiengangs Kunststofftechnik an der TH OWL

Lemgo. Vergangene Woche trafen sich die Mitglieder des Vereins Kunststoffe in OWL zur jährlichen Mitgliederversammlung. Thema waren die aktuellen Herausforderungen in der Kunststoffindustrie, wie beispielsweise der wachsende Fachkräftemangel, der als eines der bedeutendsten Hindernisse für die Bewältigung der branchenspezifischen Herausforderungen in der Region betrachtet wird.

Die Kunststoffindustrie ist eine der wichtigsten Säulen der regionalen Wirtschaft (159 Betriebe mit 17.450 Mitarbeitenden in Gesamt-OWL, davon 31 Betriebe mit gut 4.100 Mitarbeitenden in Lippe (Stand 2022)). Der Mangel an hochqualifizierten Fachkräften stellt nicht nur bei aktuellen Stellenbesetzungen eine Schwierigkeit dar, sondern hat sich auch zu einem Problem entwickelt, um die Herausforderungen der Zukunft anzugehen, da die Kunststoffbranche eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung innovativer Lösungen für die aktuellen Umwelt- und Nachhaltigkeitsprobleme einnimmt.

In einer lebhaften Diskussion betonten die Mitglieder die Notwendigkeit, diesem Engpass durch gezielte Maßnahmen wie der Steigerung der Attraktivität der Ausbildung und gezielter Förderung von Nachwuchskräften zu begegnen. Wichtig ist es auch, die neuen Generationen von Fachkräften und Entscheidungsträgern mit einem tiefen Verständnis für die Potenziale und Risiken von Kunststoffen auszustatten. Um dieses Ziel zu erreichen, sind Bildungsinitiativen erforderlich, die das Umweltbewusstsein fördern und junge Menschen dazu inspirieren, die Kunststoffindustrie aktiv in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Denn trotz der Kritik an negativen Umweltauswirkungen von Kunststoffen betonten die Mitglieder die Unverzichtbarkeit für zahlreiche Anwendungen in verschiedensten Industriezweigen. Notwendig ist es aber auch, die Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und verstärkt nach umweltfreundlichen Alternativen zu suchen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war auch das Hervorheben der Wichtigkeit eines starken Hochschulstandortes, der hervorragende Voraussetzungen für die Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften in der Kunststoffindustrie bietet. Einen passenden Rahmen hierfür schafft die Technische Hochschule OWL mit ihrem Standort auf dem Innovation Campus Lemgo in unmittelbarer Nachbarschaft zum Institut für Kunststoffwirtschaft und dem Fraunhofer IOSB-INA. Die Mitglieder sehen die TH OWL in der Pflicht in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft der Kunststoffbranche zu leisten und die Möglichkeit zu schaffen, motivierte, erstklassige akademische Fachkräfte, welche den Herausforderungen innovativ begegnen können, auszubilden. Die Förderung von Forschung und Entwicklung im Kunststoffbereich im Zusammenspiel mit der TH OWL wird als entscheidender Schritt betrachtet, um die Branche nachhaltig zu stärken.

Carsten Kießler, Vorstandsvorsitzender des Vereins, äußerte sich nach der Versammlung optimistisch: “Wir stehen vor Herausforderungen, aber auch vor Chancen. Die Kunststoffindustrie in OWL kann einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten. Dafür benötigen wir jedoch die besten Köpfe und Ideen. Die Schaffung eines starken Hochschulstandorts mit Schwerpunkt Kunststofftechnik in Lippe ist ein weiterer Schlüssel, um diese Potenziale zu entfalten.”

Kunststoffe in OWL e.V. plant mit Partnern, u.a. kunststoffland NRW e.V., gezielte Initiativen zur Berufsorientierung und Bildungsförderung zu starten, um die Region OWL als Innovationszentrum für nachhaltige Kunststofftechnologien hervorzuheben.


Carsten Kießler, Vorstandsvorsitzender Kunststoffe in OWL e.V., begrüßt die Teilnehmenden

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